Therapie - Interventionelle Therapie (Wirbelsäulennahe Injektionen)

In besonders schweren Fällen von Wirbelsäulenleiden im Hals-, Brust- und Lendenbereich sehen wir die Indikation für die sogenannte interventionelle Therapie, wenn das Beschwerdebild einer sonstigen Schmerztherapie oder regelhaften konservativen orthopädischen Behandlung nicht zugänglich ist oder sonst einer operativen Revision zugeführt werden müßte. Die Behandlung zeichnet sich durch eine ausgefeilte Handhabung und geringe Risikobelastung für den Patienten aus.

Interventionelle Therapie bei chronischen Rückenschmerzen

A. Wirbelsäulennahe Injektionen unter Ultraschallsteuerung
B. Interventionelle Therapie unter Bildwandlerkontrolle
C. Interventionelle Therapie CT-gesteuert

Zu A: Mit dem Ultraschallgerät kann der Facharzt die Facettengelenke treffsicher darstellen. Die betroffenen kleinen Wirbelgelenke an der Halswirbelsäule oder Lendenwirbelsäule, seltener an der Brustwirbelsäule, werden unter Ultraschallkontrolle mit der Nadelspitze aufgesucht. Nach Applikation eines Lokalanästhetikums in die kleinen Wirbelgelenke jeweils eine halbe Ampulle intraarticulär injiziert. Hyaloronsäure ist ein Medizinprodukt, das durch sein hohes Molekulargewicht stark entzündungshemmend und knorpelprotektiv wirkt. In der Regel werden immer 2 Facettengelenke in einer Etage injiziert, bis zu 5 Sitzungen sind erforderlich.

Zu B: Anstatt der Ultraschallsteuerung werden die Injektionen unter Bildwandlerkontrolle durchgeführt. Der Vorteil ist eine noch sicherere Darstellung der Facettengelenke, Dies kommt insbesondere bei übergewichtigen Personen oder anatomisch veränderten Gelenken zum Tragen. Der Nachteil ist eine gewisse Strahlenbelastung.

Zu C: Die interventionelle Therapie, CT-gesteuert, ist die sicherste Methode. Sie wird für Privatpatienten und Selbstzahler durchgeführt in der privatradiologischen Praxis Dr. Lumiani. Hier wird folgendermaßen vorgegangen.

Nachdem durch Kernspintomographie oder CT des entsprechenden Wirbelsäulenabschnittes Ort und Ausdehnung der schmerzauslösenden Schädigung festgestellt worden ist, wird im Rahmen einer sich anschließenden fünf- bis achtmaligen Injektionsbehandlung im Abstand von drei bis vier Tagen unter sterilen Bedingungen eine entwässernde und entzündungshemmende Substanz über eine Kathetersonde mittels computertomographisch gesteuerter Laserzieleinrichtung exakt an den Ort der Schädigung gebracht.

Die medikamentöse Einwirkung auf den betreffenden Nerv, auf das verschobene Bandscheibensegment oder auf die degenerierte Gelenkfacette in Form einer Entwässerung des Gewebes bedingt eine Änderung der Nervenleitung für Schmerzimpulse und wirkt insofern ursächlich auf das schmerzauslösende Segment. Selbstverständlich ist eine weitere Nachbehandlung der Grundprobleme des Patienten (Instabilität, Haltungsschwäche etc.) sinnvoll und erforderlich. Bei strenger Indikationsstellung ist von einem Erfolg von ca. 80 % auszugehen.

Entsprechend wird bei dieser Risikogruppe auch eine zwingende Operationsindikation mit erheblich langen Nachbehandlungszeiten zu umgehen sein. Das Verfahren ist insbesondere auf Grund der geringen therapeutischen Belastung von wesentlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung auf Grund der raschen Rekonvaleszenz.