Diagnostik - Osteoporose

Bei der Osteoporose handelt es sich um eine Knochenmasseminderung verschiedenster Ursache, die häufig bei Frauen jenseits der Menopause manifest wird; in den letzten Jahren wird jedoch auch bei Männern mit entsprechender Disposition auf möglichst frühe Erkennung von Knochenmasseminderung Wert gelegt.

Als Standardmeßmethode hat sich zur Bestimmung des Knochenmineralgehaltes die Lunar-DPX-Methode bewährt. Wir führen diese Untersuchung seit Anfang 1991 in der eigenen Praxis durch. Die Beurteilung muß in Übereinstimmung mit der individuellen Vorgeschichte, dem klinischen Befund und einem gültigen Röntgenbild der Lendenwirbelsäule erfolgen. Das exakte Meßergebnis läßt eine feinabgestimmte Langzeitbehandlung zu, die im Alter häufige Wirbelkörper- und Schenkelhalsfrakturen verhindern hilft.

In der Verlaufskontrolle der manifesten Osteoporose muß die Knochendichtemessung in der Regel einmal jährlich wiederholt werden. Die Osteodensitometrie zur Früherkennung der Osteoporose ist als individuelle Gesundheitsleistung keine Kassenleistung.

Termine an unserer Anmeldung (Frau Ahn, Telefon 05242/2071)


Osteoporose beim Mann

Die Therapie der Osteoporose beim Mann

Im Prinzip unterscheidet sich die Behandlung der männlichen Osteoporose nicht von der der Frauen. Studien zeigen, dass durch den Einsatz bestimmter Präparate nicht nur die Knochendichte zunimmt, sondern dass auch bei Männern durch diese Therapie das Risiko zukünftiger Knochenbrüche vorhersagbar gesenkt werden kann.

Etwa 20-30% aller Knochenbrüche im Alter, die durch Osteoporose verursacht werden, betreffen Männer. Und nahezu ausschließlich bei Männern findet sich eine Sonderform der Osteoporose des jüngeren Menschen, die durch besonders agressiven Verlauf ausgezeichnet ist und häufig allen therapeutischen Bemühungen widersteht.

Krankheitsverläufe sind bei Männern auffällig schwerer als bei Frauen, insbesondere der Oberschenkelhalsbruch oder pertrochantäre Fraktur.

Vor Behandlungsbeginn ist zu klären, ob es sich um eine „übliche Osteoporose“ oder um eine sogenannte sekundäre Osteoporose handelt.

Bei einer sekundären Osteoporose gilt es therapeutisch, auf die identifizierbaren Osteoporoseursachen Einfluss zu nehmen, um ihren negativen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel zu neutralisieren.

Häufige Ursache der Osteoporose: Hormonmangel

Durch Sexualhormonmangel im Alter kommt es relativ häufig zur Osteoporose. Es muß dann eine sexualhormonersetzende Therapie erworben werden. Dies wird dann mit dem Arzt und gegebenenfalls mit der Lebenspartnerin besprochen.

In wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass das für die Therapie der Osteoporose des Mannes offiziell zugelassene Bisphosphonat Alendronat auch bei Männern wirksam ist. Die Knochendichte steigt und die Gefahr von Knochenbrüchen wird vorhersehbar gesenkt.

Sind allerdings schon Knochenbrüche aufgetreten, so wird eine spezifische Behandlung mit Alendronat empfohlen.

Zur Basis der Behandlung gehört eine Therapie mit Calcium und Vitamin D.

Männer leiden in unseren Breiten häufig und gerade in den Wintermonaten unter Vitamin-D-Mangel. Ältere Männer gehen nicht mehr so häufig aus dem Haus und bekommen somit weniger Sonne ab.

Häufige Einnahme von Cortison erhöht die Gefahr einer Osteoporose. Hier ist eine besondere Aufmerksamkeit von nöten.

Eine zu starke Verminderung der Cortisoneinnahme führt aber zu wieder aufflammenden Entzündungen, die sich nachteiliger für die Knochen als die ursprüngliche Kortisondosis erweisen können.

Männer haben eine kürzere Lebenserwartung gegenüber Frauen. Offensichtlich ist der hierfür verantwortliche vorzeitige Abbau der Knochenstruktur auch verantwortlich für die Verstärkung der Frakturfolgen.

Reha ist für Männer besonders wichtig

Die Ziele sind dabei die gleichen wie bei der Frau: Es kommen alle nichtmedikamentösen Verfahren zur Beschwerdelinderung zum Einsatz, darüber hinaus Remobilisierung sowie Training der Gang- und Standsicherheit als Sturzprophylaxe. Durch Vitamin-D-Einnahme wird zudem die Muskelfunktion verbessert.

Einfluss der Hormone auf den Knochenstoffwechsel

Androgene fördern den Muskel- und Knochaufbau gleichermaßen und unterstützen damit die positiven Effekte eines täglichen körperlichen Trainings oder auch die Wirkungen der täglichen Bewegung.

Knochen sind kein „totes Kalkmaterial“. Innerhalb von 10 Jahren wird das Skelett einmal komplett ausgetauscht.

Für die Erneuerung des Knochenbaus sind 2 wesentliche Prozesse erforderlich: Der Knochenab- und der Knochenaufbau.

Die Sexualhormone, die Androgene, haben eine stimulierende Wirkung auf die für den Knochenaufbau verantwortlichen Osteoblasten, gleichzeitig hemmen sie den Knochenabbau durch die Osteoklasten. Dadurch entsteht die bei Männern stärkere Knochenmasse. Auch die Muskelmasse ist größer als bei der Frau.

Eine größere Muskelmasse bedeutet auch einen stärkeren Krafteintrag in das Skelettsystem, wodurch die mechanische Belastung des Knochengewebes etwas verstärkt wird. Da das Knochengewebe mechanische Belastung als sehr geringe Deformierung des Knochengewebes wahrnimmt, bedeutet so ein vermehrter Krafteinsatz eine vermehrte stimulierende Wirkung auf den Knochenzellstoffwechsel.

Auf diese Weise begünstigen Androgene also den Erhalt eines belastbaren Skelettsystems durch direkte Wirkung auf die am Knochenstoffwechsel beteiligten Zellen, als auch indirekt durch die anabolen Wirkungen auf den Muskelstoffwechsel.

Mangel an Testosteron

Manche Erkrankungen ergeben eine Zerstörung der testosteronerzeugenden Zellen. Eine Viruserkrankung kann die Leydigzellen der Hoden beschädigen. Es kommt dann zu einer Unterproduktion von Testosteron, so dass die geringen Testosteronmengen in der Regel nicht ausreichen, den normalen Testosteronspiegel aufrecht zu erhalten.

Auch eine Kastration der Hoden aufgrund von Prostatakrebs kann zu einem Verlust von Testosteron führen.

Wird eine solche Situation nicht durch eine gezielte knochenschützende Therapie einem Knochenverlust vorgebeugt, so kommt es innerhalb von wenigen Monaten zur Osteoporose.

Eine weitere mögliche Störung kann der Testosteronproduktion der Hoden kann durch eine Funktionsstörung der Hirnanhangsdrüse ausgelöst werden, indem dort das die Leydigzellen in den Hoden stimulierende Hormon vermindert oder gar nicht mehr produziert wird.

Diese Beispiele zeigen, dass die Androgene und insbesondere das Testosteron eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung der Knochenmasse und bei der Unterhaltung eines gesunden Knochenstoffwechsels des Mannes spielt.

Daher gehört bei der Untersuchung eines Mannes mit einer vermuteten Knochenwechselstörung (also z.B. bei Verdacht auf eine Osteoporose) auch immer die zumindest einmalige Untersuchung des Testosteronspiegels zum Untersuchungsprogramm.

(Von Prof. Helmut W. Minne, Bad Pyrmont; Zeitschrift „Mobiles Leben“ 3/04)

Vorbeugen ist besser als heilen

Um die Knochenfestigkeit abschätzen zu können, ist eine Knochendichtemessung notwendig. Hier geht es jetzt nicht um die Leistungspflicht der Krankenkassen. Es geht zuerst um die eigenen Knochen, und möge jeder selbst entscheiden, wie viel er investieren will, um sein eigenes Risiko zu erkennen.

Auch für Männer gilt: Richtige Ernährung

Calcium hilft:

Die unbestritten beste Art der Calciumaufnahme ist der „Genuss“ von calciumreichem Mineralwasser. Über 400mg Calcium pro Liter sollten schon sein. Angaben darüber finden Sie auf jeder Wasserflasche.

Milchprodukte sind sinnvoll und gut und wichtig, die Phosphatdiskussion würde aber hier den Rahmen sprengen.

Ganz wichtig ist aber bei der Vorbeugung der Osteoporoseentstehung die Aufnahme von Vitamin D. Ohne Vitamin D gelangt das Calcium nicht aus der Nahrung in den Körper und damit nicht in die Knochen.

Vitamin D wird in der Haut unter Einwirkung von UV-B-Licht gebildet. Hier ist die Sonne die treibende Kraft. Durch eine einfache Blutuntersuchung lässt sich ein Vitamin-D-Mangel schnell feststellen.

Bewegung hilft:

Wo hohe Kräfte wirken, wird mehr Knochen aufgebaut und weniger abgebaut. Die entscheidenden Maximalkräfte gehen dabei von den Muskeln auf die Knochen über. Der Knochen folgt dem Muskel!

Muskelschwache Menschen haben weniger und weniger feste Knochen. Alles was Muskeln aufbaut, baut damit Knochen auf bzw. verhindert den Abbau. Die nachfolgende Tabelle zeigt, durch welche Bewegungen bzw. Sportarten Knochen aufgebaut werden.

Alles über Übungen mit einfachen Handgeräten und Verhaltenstraining für Osteoporose-Patienten erfahren Sie in unserer Praxis.

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